Am 11. Juli machte ich mich auf den Weg in den Norden. Eingeladen hatte mich Christine Nitschke, die Kulturreferentin des GDA Wohnstift in Hannover. Mich erwartete ein beeindruckendes Seniorenwohnstift. Ich wünsche mir, dass ich es mir im Alter leisten kann, an einem solchen Ort zu leben. Selbstbestimmtes, aber betreutes Leben im Dauerurlaubsmodus. :-)

In Hannover erlebte ich eine Premiere. Ich war erstmals in meinem Leben irgendwo „Tipp des Tages.“ :-)

Ab 15.30 Uhr füllte sich der große Vortragssaal nach und nach. Viele Bewohnerinnen und einige Bewohner hatten sich entschieden, an diesem Nachmittag meiner Lesung beizuwohnen. Hatte ich bei meiner Ankunft noch gedacht: „Hui, so viele Plätze… das sind doch viel zu viele Stühle…“, so wurde ich eines Besseren belehrt. Es blieben wirklich nur wenige Stühle frei. Besonders gefreut hab ich mich auch über den Besuch von Natascha und Ibrahim  – gewissermaßen Ehrengäste, denn sie waren die einzigen Gäste, die von außerhalb gekommen waren. Uns verbindet außerdem gemeinsame Projekterfahrungen. Denn kennengelernt haben wir uns beim Über den Tellerrand kochen-Kongress in Berlin. Natascha hat den Satelliten Hannover von Über den Tellerrand aufgebaut. Obwohl wir uns kaum persönlich kennen, empfand ich eine seltsame Vertrautheit. Ich wusste auf jeden Fall: Sie versteht, was ich erlebt und gefühlt und durchgemacht habe. Und Ibrahim sowieso – er kommt aus Syrien.

Und ich hoffe sehr, dass auch alle anderen Menschen im Saal mich verstanden haben. Und das meine ich nicht nur akkustisch.